Das Veterinäramt wurde durch Hinweise aus der Bevölkerung auf ein Paar aufmerksam, das in seiner 50 qm-Wohnung fünf adulte Yorkies (vier Hündinnen/ein Rüde – alle unkastriert!) mit insgesamt sechs Welpen hält: Vier Rüden, geboren 12/18, unkastriert sowie ein Rüde und eine Hündin, geboren 03/19, aus zwei Würfen (davon einer Inzucht).
Weiterhin hausten vier Kaninchen in drei beengten Käfigen (zwei Rammler in zwei Käfigen sowie zwei Häsinnen zusammen in einem Käfig). Leider sah das Veterinäramt bei seinem Besuch Ende April weder eine Gefährdung für die Gesundheit noch für das Leben der Tiere. Somit verblieben alle im Haushalt.
Einzige Auflagepunkte waren, dass der erwachsene Rüde kastriert werden muss, die Hasenkäfige erhöht / übereinandergestellt werden sollen, und bis Ende Mai nur noch drei Tiere gehalten werden dürfen. Ebenso erhielten die Besitzer den Tipp, sich wegen Hilfe – auch finanzieller Art – an den Futteranker Mannheim e.V. zu wenden.
Herr XY kam somit am 3. Mai zu uns und bat um Unterstützung. Wir gaben ihm eine Monatsration Futter für die erwachsenen Tiere und veranlassten kurzfristig die Kastration des Rüden. Diese hat am 6. Mai stattgefunden. Am gleichen Tag konnten wir mit Unterstützung von Gabi Schweikert vom TSV Schwetzingen die Kaninchen (Abgabevertrag) aus dem Haushalt holen. Die Tiere befanden sich in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand, was durch die Bilder und das ärztliche Gutachten belegt wird.
Was die Lebenssituation der Hunde angeht, muss wohl nicht erwähnt werden, dass diese unzumutbar ist, besonders für die laktierende Hündin. Wir hätten aufgrund unseres Netzwerkes sofort die Möglichkeit gehabt, die vier Welpenrüden sowie die Mama mit den zwei jüngsten Welpen in einer Pflegestelle unterzubringen. Es wäre sogar eine geringe finanzielle Entschädigung gezahlt worden. Leider ist die Besitzerin völlig uneinsichtig und verweigert die Herausgabe. Sie möchte die Welpen lieber verkaufen (wir wiederholen hier: unkastriert, nicht geimpft, teils Inzucht!!!). Gesetzlich sind uns als Verein hier für weitere Maßnahmen leider die Hände gebunden.
Sollten durch das Veterinäramt keine engmaschigen und zeitnahen Kontrollen über die Kastrationen und Weitergabe erfolgen, dann ist das weiterhin der Nährboden für Inzucht und unkontrollierte Vermehrung, da die Besitzerin zumindest zwei Hunde innerhalb der Familie weitergeben möchte. Zudem befindet sich im näheren Bekanntenkreis ein unkastrierter Rüde.
Insgesamt ist das eine inakzeptable Haltung zu vieler Tiere in einem kleinen Haushalt, die aus finanziellen Gründen auch medizinisch nicht versorgt werden können, sowie ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis des Veterinäramt-Besuches. Wir haben den Fall deswegen detailliert dokumentiert und nochmals das VA informiert. Den weiteren Verlauf werden wir im Auge behalten.
BITTE SCHAUT NICHT WEG!
Informiert Ämter und/oder Vereine, wenn ihr Kenntnis von so etwas bekommt!