Jetzt möchte man eigentlich sofort durchstarten, gleich loslegen, die Tür zum Futteranker in der Neckarauer Straße 167 aufsperren, nachdem das alte Kapitel abgeschlossen ist: Annette Elm und ihre mittlerweile wieder zehn Mitstreiter im Verein spüren Tatendrang. Sie fürchten, dass über Weihnachten viele Bedürftige mit ihren Vierbeinern in Bredouille kommen, nicht wissen, wie sie den Fressnapf für ihre Hunden oder Katzen vollkriegen sollen, nachdem die Tiertafel jetzt Anfang November ohne große Vorankündigung zum letzten Mal Dosen und Katzenstreu an die Kunden ausgab.
Wie berichtet, war es auf lokaler Ebene (nicht nur in Mannheim) zu Reibereien mit dem allmächtigen Tiertafel-Vorstand in Berlin-Rathenow gekommen. Die Ehrenamtlichem wollten die Bevor-mundungen nicht länger hinnehmen, verlangten auch Einsicht in die Spendenkonten und bekamen dafür Zurechtweisungen. Das bedeutete das Ende des Benefizeinsatzes an der Tierschutzfront, es kam zum Bruch.
Geberlaune beleben
Auf den Trümmern der Tiertafel bauen Elm und ihre Aktiven nun unter besonderem Schutz der SPD-Landtagsabgeordneten Helen Heber neu auf. Der Verein Futteranker ist bereits aus der Taufe gehoben, jetzt wartet man noch auf den amtlichen Segen der Gemeinnützigkeit und will dann die Geberlaune der Spender wieder neu beleben. Möglichst noch vor Weihnachten wollen Elm & Co die alten Räume in der Neckarauer Straße wieder in Beschlag nehmen, sie hoffen, dass die Tiertafel-Truppe aus Berlin in Bälde einen geordneten Rückzug antritt und die Räume besenrein verlässt, die Schlüssel an die GBG zurückgibt. Schön wäre, so Elm, wenn die Einrichtungsgegenstände zurückblieben, die von der Mannheimer Crew aus eigener Tasche finanziert wurden. Aber so viel Großzügig-keit wird nach dem ganzen Geknurre und Gefauche nicht erwartet.
Spätestens im Januar soll es wieder losgehen, der dringende Bedarf ist da, steigt mit den Kältegraden. Die Ausgabestelle unter Elm versorgte seit Januar 2010 jeden Monat hunderte von Tieren mit Futter, diese Hilfe fehlt nun. Sozial schwache Tierhalter vermissen auch die Unterstützung, wenn ihre Vierbeiner krank werden oder sterben. räu